Der Agrarflug „lebt“ doch noch!

Erinnerungen an meinen ersten Agrarflugeinsatz im Jahr 1973 und später.

Ende der 60 Jahre kamen sehr viele neue Agrarflugzeuge aus der ehemaligen Tschechoslowakei in die DDR um den Bedarf an landwirtschaftlichen Arbeiten zu unterstützen.

In Eldena – einem kleinen Dorf in Meklenburg mit ca. 1300 Einwohnern tat sich etwas. Seit Wochen fuhren ortsfremde Autos durch das Dorf (Eldena war damals Sperrgebiet) und diese neuen Bürger sind sofort aufgefallen. Denn in Eldena kennt jeder Jeden ! Kurzum man begab sich in die nähere Umgebung und begutachtete Rasenflächen. Mit dem damaligen LPG Vorsitzenden fand man auch eine geeignete Fläche die als Grundflugplatz dienen sollten

Im Dorf wurde natürlich gemunkelt was das wohl werden soll. Aber wie es so ist der Buschfunk meldete zuerst – nach Eldena  kommt ein Agrarflugzeug !

Nachdem der Grundflugplatz mit Fahnen  abgesteckt wurde war man gespannt wann nun der Flieger kommt.

Endlich am 12.03.1973 landete – nach einem Überflug von Eldena und Grundflugplatz – der nagelneue Flieger vom Typ Z – 37 mit der Besatzung FF Wolfgang Schneider und SM Karl – Friedrich  – Glaser.


Das ist jetzt 50 Jahre her !!!

Aus diesem Anlass hat K – F – Glaser eine kleine Erinnerungsfeier organisiert. Diese kleine Feier sollte allen Beteiligten noch einmal zeigen welch einen schönen, interessanten und auch gefährlichen Beruf wir hatten. Es war eine Zeit die uns geprägt hat – eine Zeit die es nie wieder geben wird!

Da doch einige ehemaligen Kollegen auch gekommen sind gab es somit genug Gesprächsstoff,

Karl hat für das leibliche Wohl gesorgt und auch einige Agrarflugutensilien auf seinem Gelände präsentiert. Jagdhornbläser sorgten für die musikalische Umrahmung.

Willkürlich kam dann die Frage auf – was hast Du nach der Wende gemacht . Warst Du arbeitslos oder oder oder???

Da schwelge Karl die Brust, denn er hatte das große Glück eine Arbeitsstelle bei Airbus 1991 in Hamburg zu bekommen. Allerdings betrug der Weg zur Arbeit 130 Kilometer ! Das war kein Hindernis – Hauptsache Arbeit. Somit arbeitete er am ersten A 340 mit.

Später wurde er nach Toulouse delegiert wo er 2 Jahre arbeitete und dabei die französische Sprache erlernen durfte.

Heute ist K – F – wie er genannt wird Rentner und wenn man vom Agrarflug redet glänzen seine Augen noch immer, denn es war eine tolle Zeit.

Aufgeschrieben von: Anno 2023 von  K -F – Glaser & Eckhard Fischer

Material bereitgestellt vom Autor.

4 Replies to “Der Agrarflug „lebt“ doch noch!”

  1. Ich kenne Karl seit 1991, als er bei Airbus anfing.

    Auf einer etwa drei Monate dauernden Dienstreise nach Toulouse haben wir einige sehr knifflige Arbeiten in Angriff genommen und bei einer gewonnenen Wette von den französischen Kollegen eine große Flasche Moët (Champagner) gewonnen. (Allein diese Geschichte wäre einen kleinen Bericht wert.)

    Heute noch stehen wir in regem und regelmäßigem Kontakt. Karl ist mir ein echter und guter Freund geworden!

    Karl hat früher viel und gerne von den Zeiten bei den Agrarfliegern erzählt und schwärmt auch heute noch davon!

    Karl, mach weiter so!

  2. Ja, wie die Zeit vergeht. 1989 sind ja sehr viele von Agraflug zu Airbus in Hamburg.
    Seit dem kenne ich auch Karl-Friedrich Glaser.
    Zwischen uns hat sich eine richtige Freundschaft entwickelt.
    Ich arbeite seit 2005 bei Airbus in Toulouse (Levignac), wo mich Karl schon ein paarmal besucht hat.
    Ich hoffe, dass Karl wieder kommt.
    Haben immer sehr viel Spaß gehabt.
    Die alten Zeiten wieder aufleben lassen.
    Gruß an alle
    Thorsten

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